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Gainsborough: Portrait Lady Cavendish (1787)

1787

completed

1876

stolen

127

longest side (cm)

1

est. value ($ mill.)

Der Maler Thomas Gainsborough

Der englische Portrait- und Landschaftsmaler Thomas Gainsborough wurde 1727 in Sudbury geboren und starb 1788 in London. Gainsborough wird als einer der bedeutendsten englischen Maler des 18. Jahrhunderts angesehen.

Das Gemälde “Portrait von Lady Georgiana Cavendish” ist 1787 von Thomas Gainsborough fertig gestellt worden und hat die Dimensionen 127×101,5 cm. Erworben hat es das Chatsworth House in Derbyshire in England. Mehr als 200 Jahre später ist es nach einem Kunstraub auf spektakuläre Weise wieder Teil der Sammlung des Chatsworth House geworden. Es ist heute Teil der Chatsworth House Collection.

Leinwand beschneiden, bis sie über den Kamin passt

Das Kunstwerk war nach seiner Fertigstellung im Besitz vom Chatsworth House, bis es auf unerklärliche Weise verschwand. Um 1830 wurde es in der Wohnung einer Schuldirektorin entdeckt – sie beschnitt das Gemälde solange, bis es ihrem Geschmack entsprechend über ihren Kamin passte. 1841 verkaufte sie das Gemälde für 56 Pfund an einen Kunsthändler, der es seinem Freund, dem damaligen Kunstkenner Wynn Ellis übergab. Als Ellis starb, wurde Gainsboroughs Ölgemälde 1876 auf Sotheby’s in London versteigert. Für die Rekordsumme von 10 000 Pfund wechselte das Bild den Besitzer. Der Kunsthändler William Agnew ersteigerte das Gemälde. Doch nach nur drei Wochen, am 25.05.1876, wurde es aus seiner Galerie Thomas Agnew & Sons in der Londoner Bond Street gestohlen. Der Kunstraub erhielt in den damaligen Tageszeitungen ein großes Echo inklusive Vermutungen und Spekulationen, wo sich das Gemälde aufhalten könnte.

Der Kunstraub von Gainsboroughs Gemälde “Portrait of Lady Georgiana Cavendish”

Nach späteren Ermittlungen stahl der US-Amerikaner Adam Worth das Gemälde, um seinen Bruder aus dem Gefängnis freizukaufen. Worths Bruder wurde jedoch überraschend aus der Haft entlassen, so dass er das Gemälde einfach behielt.

Adam Worth war kein geringerer als der berüchtigte “Napoleon der kriminellen Welt”. Worths Bekanntheitsgrad als Dieb war so hoch, dass er als Vorlage für die Romanfigur “Professor Moriarty” von Sherlock Holmes – “der Gegenspieler des Detektivs” – diente.

Adam Worth, der Napoleon der kriminellen Welt

Nach anfänglichen Taschendieben in New York fing Adam Worth unter dem Namen Henry Raimond an, Banken auszurauben. Später spezialisierte er sich mit einer organisierten Bande auf große Diebstähle und erbeutete sich somit enorme Geldsummen. Da er die Diebe, die in seinem Auftrag das Gemälde “Portrait von Lady Georgiana Cavendish” nicht bezahlte, gingen die Kleinkriminellen zur Polizei. Adam Worth musste für den beauftragten Kunstraub 1893 in England für vier Jahre ins Gefängnis.

Die Rückkehr des Gemäldes im Chatsworth House

Nach seiner Rückkehr in die USA nahm er Kontakt mit der bekannten Pinkterton Detektei auf und verkaufte das Gemälde für eine Lösegeldsumme von 25 000 Dollar an den Sohn von Thomas Agnew. Die Übergabe wurde im März 1901 in Chicago realisiert. Gainsboroughs Kunstwerk kam anschließend wieder nach London. 105 Jahre nach dem Kunstraub aus der Londoner Agnew’s Gallery ist das Gemälde 1901 wieder in ihren Besitz gekommen. Die Agnew’s Gallery verkaufte es für 150 000 Dollar an den Wall Street Finanzier J. P. Morgan. 1994 wurde Gainsboroughs Gemälde “Portrait of Lady Georgiana Cavendish” im Auktionshaus Sotheby’s versteigert. Der 11. Herzog von Devonshire erhielt den Zuspruch für 408 870 Dollar. Heute hängt das Gemälde im Chatsworth House im englischen Derbyshire. Somit ist das Gemälde nach mehr als 200 Jahren wieder beim ursprünglichen Besitzer angekommen.